Laut einer Befragung finden 43 Prozent der Goldanleger Nachhaltigkeit als wichtiges Kriterium einer Edelmetall-Kapitalanlage. Jeder 7. spricht gar von dem wichtigsten Kriterium überhaupt.
Für alle Befragten scheint aber eines ganz klar zu sein, nämlich, dass in Zeiten von schrumpfender Konjunktur und endlos steigender Inflation eine Anlage in nachhaltiges Gold nochmals eine ganz andere Wichtung bekommt, als es der vielzitierte „sichere Hafen“ eh schon widerspiegelt. Denn nur wenig des geförderten Goldes ist auch nachhaltig. Umweltorganisationen beklagen die Bedingungen respektive Missstände beim Goldabbau, wie Kinderarbeit, Ausbeutung und Landraub. Aber es geht auch anders. Die Fair Trade Organisation vergibt das sogenannte „Fairtrade Siegel“ als Beleg eines nachhaltigen und verantwortungsvollen Goldabbaus.
Zur Erklärung:
Nachhaltigkeit heißt so viel wie ganzheitliches Denken, in die Zukunft gedacht. Die Ressourcen so nutzen, dass eine dauerhafte Bedürfnisbefriedigung bewahrt bleibt. Nachhaltigkeit ist kein Kostenfaktor. Bei Gold spricht man von nachhaltig und fairem Gold, wenn der Abbau auf ökologischer, ökonomischer und sozialer Ebene geschieht.
Dass Gold-ETFs bei den Befragten nur eine untergeordnete Rolle spielt, verwundert ein wenig. Haben Wertpapiere und Zertifikate für bestimmte Anlagegruppen doch den Touch der unbegrenzten Möglichkeiten. Da verwundert es schon, dass die meisten deutschen Goldanleger im ersten Quartal 2022 das traditionelle physische Edelmetall Barren und/oder Münzen für sich favorisieret haben. 66 Prozent besitzen Barren, 48 Prozent setzen bei ihrer Goldanlage auf Münzen. Dass sich das Kümmern um den Vermögensaufbau eher bei Männern über 50 abspielt, ist eine eher unspektakuläre Tatsache. Wohl wissend und naheliegend, dass es so ist.
Wer Nachhaltigkeit meint, muss auch Zinssteigerungen gelassen Inkaufnehmen
Dass die Fed (US-Zentralbank) und die EZB (Europäische Zentralbank) nach Jahren des unkontrollierten Gelddruckens die Leitzinsen erhöhen, werden auch Goldanleger mit spitzen Ohren zur Kenntnis genommen haben. Denn es hüllt ihre getroffenen Entscheidungen pro nachhaltiges Gold in ein anderes Licht. Sie wissen nur zu gut, steigen die Zinsen, sinkt der Goldpreis. So jedenfalls will es der Normalfall. Aber bei Gold ist nicht immer der Normalfall auch der normale Fall.
Der Goldpreis ist verglichen mit anderen Anlageklassen äußerst volatil (schwankend bis sprunghaft). Er wird pro Feinunze (31,103 Gramm) täglich neu festgelegt. Stand heute hat sich die Volatilität von Gold vervierfacht. Anders ausgedrückt, sein Kursniveau ist nie wirklich berechenbar und läuft entgegen aller Prognosen nicht selten auch in die andere Richtung.
Für Gold- Anleger ist das dennoch kein Grund sich gegen eine nachhaltige Goldanlage zu entscheiden. Die meisten Anleger gehen davon aus, dass der Goldpreis sich in 2022 besser entwickeln wird als Anleihen, Aktien oder Immobilien.
Sie entscheiden sich ganz bewusst für Fairtrade-Gold aus kontrollierter und zertifizierter Herkunft. Neben ihren eigenen Anlageanforderungen der Werterhaltung ihres Vermögens ist ihnen ein kleingewerblicher Abbau von Gold bei besserem Schutz von Menschen und Umwelt ein zusätzliches Anliegen. Nachhaltigkeit ist eben kein Modewort, sondern eine Anforderung an uns alle. Auch beim Gold-Ankauf!
Der aktuelle Goldpreis notiert 1.825,50 USD (1.734,35 EUR) Der Wechselkurs EUR / USD: 1,0525
Stand: 29.06.2022, 13:01 Uhr